Kolossale Fehlerquote: 75 % aller IT Projekte scheitern

By AvenDATA

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IT-Projekte sind nicht immer erfolgreich, das ist der Preis der Innovation. Doch scheitern je nach Quelle bis zu 85 % dieser Projekte, was astronomisch erscheint. Im Gegensatz zu anderen Industrien ist die Entwicklung informationstechnischer Lösungen in den vergangenen 20 Jahren auch nicht weniger fehleranfällig geworden. Das wirft die Frage auf, wo die Ursachen liegen und was Unternehmen besser machen können. Wo liegen die Gründe für die hohe Fehlerquote und wie könnten mögliche Strategien zur Verbesserung aussehen? Und welche besonderen Herausforderungen gibt es bei Archivierungsprojekten?

Häufige Misserfolge bei IT-Projekten: nicht bei AvenDATA

Der Begriff „Misserfolg“ ist in der IT-Branche schwer zu messen. Viele Faktoren definieren den Erfolg eines Projekts, es gibt aber keine einheitliche branchenweite Terminologie. Richtet man sich nach den Metadaten deutscher Analytiker, scheitert etwa die Hälfte aller IT-Projekte. Industriekenner gehen aber von einer hohen Dunkelziffer aus, die auch die Fehlerrate deutscher Firmen eher im Bereich von 75 % ansiedelt. Damit schneidet Deutschland aber immer noch besser ab, als viele andere Länder.
Laut PMI Global Project Management Survey 2017 sind insbesondere Softwareprojekte berüchtigt dafür, ihre Zielvorgaben nicht einzuhalten. Ein Anteil von 14 % wird ohne jedes Ergebnis abgebrochen, 31 % erfüllen die Ziele nicht, 43 % überschreiten ihr Budget und 49 % den vereinbarten Zeitrahmen. Nur 15 % aller Projekte wird planungsgemäß umgesetzt.
Bereits seit 1995 erhebt der CHAOS Report der Standish Group alle zwei Jahre neue Zahlen aus der IT-Branche. In der Erhebung von 2015 konnte nur in 15 % der untersuchten Fälle ein mängelfreier Projektabschluss festgestellt werden. Zwar bezieht sich diese Studie speziell auf Softwareentwicklungsprojekte, eine Indikation für die IT-Branche im Allgemeinen ist aber gegeben. Erfreulicherweise bewertet der Report 66 % der IT-Projekte in Deutschland als grundsätzlich erfolgreich. Allerdings sprengten 19 % dabei ihr Budget, den Zeitplan oder begrenzten die ursprünglich geplante Funktionalität. Auch hier gelten 15 % als vollständig gescheitert und wurden entweder ergebnislos abgebrochen oder später nie genutzt.
AvenDATA ist mit ihrer Erfolgsquote sowohl was Budget als auch Timeline betrifft im vergangenen Jahr ein Exot unter den deutschen IT-Dienstleistern. Dieses Ergebnis ist vor allem deshalb interessant, weil Altsysteme für eine ganze Reihe typischer Risiken in der Unternehmens-IT verantwortlich sind.
Einen entscheidenden Grund für den Erfolg sieht CEO Emanuel Böminghaus im zielgerichteten Projektmanagement: “Alle Projekte werden vorab mit einem Festpreis beziffert. Dadurch besteht auf unserer Seite ein großes Interesse, die Projekte fristgerecht und ohne Fehlschläge auszuführen.”

Warum scheitern IT Projekte?

Eine Studie des BITKOM e.V. hat ergeben, dass 75 Prozent aller IT-Projekte bereits aufgrund von Fehlern in der Initialisierungsphase scheitern. Gründe für das Scheitern von IT-Projekten sind laut der Studie insbesondere unklare oder unzureichende Anforderungen, falsche Zeit- und Budgetplanung sowie unzureichende Kommunikation zwischen den Projektbeteiligten. Dies deckt sich auch mit den Umfragen des Bundesverbandes der IT-Anwender (VOICE e.V.).
Ein Großteil der Bruchlandungen hat also keine technischen Ursachen, sondern geht auf Fehler im Projektmanagement zurück. Die Planung von Arbeitspaketen, die Teamaufstellung und die Zeitplanung werden vernachlässigt. Zudem konzentriert man sich zu sehr auf die Technologie und zu wenig auf die Bedürfnisse und Reaktionen der Anwender. Der Schulungsaufwand wird ebenfalls oft unterschätzt, was zu Frustration bei den Benutzern und einem Mangel an Akzeptanz führen kann.
Die Autoren des CHAOS Reports erkennen 10 Faktoren als ausschlaggebend für das Gelingen eines Projekts an:
  • Nutzerintegration
  • Beteiligung der Geschäftsführung
  • Erfahrene Projektleiter/innen
  • Klare Zielsetzung
  • Reduzierung der Projektgröße
  • Flexible Anforderungen
  • Einheitliche Infrastruktur
  • Angemessenes Vorgehen
  • Zuverlässige Schätzungen
  • Qualifizierte Mitarbeiter/innen
Viele der Punkte auf dieser Liste scheinen offensichtlich. Erfolgreiche IT-Projekte basieren auf klaren Zielen, effektiver Kommunikation, klaren Prozessabläufen und der Berücksichtigung der Nutzerbedürfnisse. Ein Faktor, der in der Praxis aber oft vernachlässigt wird, ist Top-Management-Support. Alle erforderlichen Organisations- und Prozessveränderungen bedürfen der Unterstützung und Patenschaft der Führungsebene. Ein effektives Change Management funktioniert nicht ohne die Teilnahme von Entscheidern. Wenn die Unterstützung von ganz oben fehlt, ist es unmöglich, Veränderungen im Unternehmen nachhaltig durchzusetzen.

Spezielle Gefahren bei Altsystemen

Eine kürzlich veröffentlichte unabhängige Umfrage der Computerwoche ergab, dass 98 % der befragten Unternehmen geschäftskritische IT auf Altsystemen betreiben. Dabei geben 59 % der Befragten an, dass diese Legacy Systeme mehr Pflege benötigen als moderne Komponenten. Aufgrund ihrer Komplexität sind Altsysteme oft schwer zu warten, was zu höheren Fehlerraten führen kann. Altdaten zu archivieren, kann die Fehlerwahrscheinlichkeit für andere Projekte daher deutlich verringern oder sogar ganz beseitigen.

Die Datenqualität ist ein weiteres wichtiges Argument für eine Archivierung von Altdaten. Wenn Informationen irgendwann nicht mehr zugeordnet oder in ein neues System übernommen werden können, kann das dazu führen, dass über Jahre gesammelte Datensätze unbrauchbar werden. Unstrukturierte Daten, die praktisch überhaupt nicht für den aktuellen Geschäftsbetrieb zu gebrauchen sind, machen einen Anteil von bis zu 70 % in den Festspeichern deutscher Unternehmen aus. Das bedeutet: Zwei von drei Dateien in Unternehmen verbrauchen Speicherplatz, ohne dafür einen Mehrwert zu liefern.
Eine Archivierung und der Abruf mit AvenDATAs ViewBox Software macht solche Altdaten wieder nutzbar. Autorisierte Nutzer erhalten neue Zugänge, mit denen ein Zugriff auf die betroffenen Datensätze möglich ist. Nicht mehr benötigte Daten werden hingegen zuverlässig identifiziert und entfernt.
Lösungsansatz: Qualität des IT-Projektmanagements verbessern
Ein wichtiger Aspekt ist der problemorientierte Ansatz. Projekte erfordern neben der Problemlösung fachliche Kompetenz und vorausschauende Planung. Ein weiteres wichtiges Element ist die proaktive Ausrichtung von Projekten, die eine interdisziplinäre Zusammenarbeit und eine offene Kommunikation erfordert. Projekte sollten ergebnisorientiert evaluiert werden und sind in der Regel einmalig und selten identisch. Erfolgreiche Projektarbeit sollte möglichst hierarchiefrei und teamorientiert gestaltet werden.
Eine erfolgreiche IT-Implementierung bedarf einer engen Verknüpfung zwischen Geschäftsprozessen und der IT. Projektziele sollten stets im Einklang mit der Geschäftsstrategie und den finanziellen Zielen des Unternehmens definiert werden. Die Ist-Situation muss sorgfältig analysiert werden, um eine Basis für den Nachweis von Kostenwirksamkeit festzulegen. Mögliche Ansatzpunkte und Potenzial für Verbesserungen muss identifiziert und bewertet werden.
Die Entwicklung realistischer Zielvorgaben ist unerlässlich. Ebenso muss die Zuständigkeit für alle Prozessabläufe und die Bedürfnisse der Benutzer von Anfang an klar definiert sein. Detaillierte Verträge helfen dabei, auf Kurs zu bleiben. Wenn der rechtliche Rahmen stimmt, hat das einen positiven Einfluss auf den Entwicklungsprozess. Konflikte, die zum Scheitern eines IT-Projekts führen, werden wirksam vermieden, bestätigt auch Dr. Fiona Savary von CMS Law.
Flexibilität, Planung und Kommunikation als Schlüssel zum Erfolg
Im Vergleich mit vielen anderen Branchen sind IT-Unternehmen extrem störanfällig. Die hohe Fehlerrate ist dabei aber kein Zeichen für kategorisches Versagen. Sie beweist lediglich, dass eine innovative Branche naturgemäß mit vielen Rückschlägen zu kämpfen hat. Unternehmen müssen daher Strategien entwickeln, um ihre Probleme effektiv anzugehen und den Erfolg ihrer IT-Projekte zu gewährleisten. Nur eine sorgfältige Planung und Vorgehensweise bei der Implementierung mit anschließender Kontrolle macht es möglich, Projektschwierigkeiten frühzeitig zu erkennen und darauf zu reagieren.
Das Projektmanagement muss daher agil gestaltet sein und schnell und flexibel auf Veränderungen reagieren. Neue Prozesse werden nur dann entworfen, wenn dies prozesstechnisch und finanziell sinnvoll ist. Diese Flexibilität muss aber in der Zeitplanung berücksichtigt werden. Die Komplexität von IT-Projekten kann immer zu Verzögerungen und Problemen führen, aber mit einer eindeutigen Aufgabenverteilung und offener Kommunikation werden diese Herausforderungen deutlich wirksamer gemeistert.