IT-Trennung zentraler Faktor bei erfolgreichen Carve-outs

By AvenDATA
carve-out a success factor
Das Ausgliedern eines Geschäftsbereiches aus einem größeren Unternehmen kann vielerlei Gründe haben: Risikobegrenzung, neue Beteiligungen oder schlicht der Fokus auf das Kerngeschäft. Solch ein Carve-out bietet viele potenzielle Vorteile für die Muttergesellschaft, ist jedoch auch mit Risiken verbunden. Neben finanziellen und organisatorischen Herausforderungen ist die sorgfältige Trennung der firmeneigenen IT eines der Schlüsselelemente für einen erfolgreichen Carve-out.

Carve-out: Fakten und Definition

Carve-out bezeichnet die Ausgliederung oder Abspaltung eines Unternehmensbereiches mittels einer Neugründung. Im Anschluss operiert der Carve-out rechtlich unabhängig von der Muttergesellschaft. Die entstehende Firma ist eine klassische Tochtergesellschaft, ein Joint Venture oder ein komplett eigenständiges Unternehmen. Eine weitere Alternative ist der Equity Carve-Out, mit progressiven oder festen Anteilen für Investoren. Diese Methode bietet den Vorteil geringerer Kapitalertragssteuern gegenüber einer vollständigen Abspaltung.

Kein Carve-out ohne IT-Trennung

Die Trennung von IT-Ressourcen erfordert ein gründliches Vorgehen. Die rechtlichen Anforderungen in Sachen Datenschutz und Vertragsrecht müssen eingehalten werden. Dafür dürfen die Daten des Carve-out nicht mit dem verbleibenden Unternehmen vermischt werden. Daher ist die sorgfältige Planung der IT-Separation bei allen Formen von Carve-Outs oder De-Merger-Projekten einer wichtigsten Schritte im gesamten Prozess.

IT relevante Fragestellungen

Ein Carve-out ist nicht vollständig ohne die erfolgreiche IT-Trennung. Einige der wichtigsten Punkte sind:
  • Wie erfolgen Projektleitung und Prozessverwaltung?
  • Wie werden vorhandene Datenbanken migriert?
  • Welche Bereiche der IT benötigen Upgrades?
  • Wie wird die IT-Separation durchgeführt?
Primäre Ziele der IT-Trennung
Wird ein Carve-out gegründet, hat dies weitreichende Auswirkungen für die IT. Ein exaktes Verständnis der Ziele ist die Grundvoraussetzung für das Entwickeln einer effektiven Strategie.
Vermögenstrennung
Teilen sich beide Unternehmen den Standort, Konten, ihren Fuhrpark oder andere Vermögenswerte, sind sie oft insgesamt haftbar. Getrennte Vermögen bewahren die beiden Parteien vor einer Menge zusätzlicher Gefahren.
Übergang von Systemen
Viele Systeme unterstützen einen reibungslosen Übergang der Systeme in die getrennte Entität. Ist dies nicht der Fall, finden wir entsprechende Workarounds.
Softwarelizenzen
Softwarelizenzen können von der Muttergesellschaft mit einer entsprechenden Vereinbarung übertragen oder neu erworben werden. Im Zuge der IT-Trennung muss also auch analysiert werden, welche Lizenzen eingesetzt werden können.
Projektphasen zielsicher erfüllen
Die firmeneigene IT ist bei einem Carve-out mit dem nahtlosen Betrieb und der Einrichtung neuer Rechenzentren zumeist voll ausgelastet. Das externe Projektmanagement bei IT-Trennungen ist daher ein Erfolgsmodell. Denn in der Übergangsphase gibt es viele Schritte, die gerne vernachlässigt werden. Dazu gehören typischerweise:

  • Der Übergang von Kunden, Lieferanten und anderen Dritten
  • Die Trennung von Infrastruktur und Vermögenswerten, die an gemeinsam genutzten Standorten verwendet werden
  • Supportverträge von Drittanbietern
  • Die Übertragung von Daten, einschließlich der Daten auf Cloud-Systemen
  • Reibungsloser Übergang des Helpdesks
  • Einhaltung von Sicherheitsbedenken hinsichtlich Cybergesetzen und -richtlinien
  • Der Übergang von Anpassungen wie Z-Transaktionen und Z-Berichten in SAP
Fazit
Ein umfassendes Verständnis der Unternehmens-IT ist entscheidend für eine effektive Carve-out-Strategie. Für eine reibungslose Trennung ist neben dem technischen Verständnis ist auch der souveräne Umgang mit den rechtlichen Voraussetzungen maßgeblich. Nur wenn die IT-Trennung das Verhältnis zwischen Mutter- und Tochterunternehmen sowie zu den Kunden und Partnern korrekt reflektiert, steht der Carve-out rechtlich und technisch auf sicheren Füßen.
FAQ zu Carve-outs und IT-Trennung
Carve-out bezeichnet die Ausgliederung eines Unternehmensbereichs durch Neugründung, wodurch dieser rechtlich unabhängig von der Muttergesellschaft operiert.

Ein Carve-out ermöglicht Fokussierung auf das Kerngeschäft, Risikobegrenzung und neue Beteiligungen. Bei einem Equity Carve-Out gibt es zudem steuerliche Vorteile.

Die IT-Trennung ist entscheidend, um rechtliche Anforderungen zu erfüllen und die Daten des Carve-out nicht mit dem verbleibenden Unternehmen zu vermischen.

Die firmeneigene IT ist oft ausgelastet, und externes Projektmanagement hilft, vernachlässigte Schritte wie den Übergang von Kunden, Lieferanten, Supportverträgen und Daten zu berücksichtigen.

Herausforderungen umfassen den Übergang von Infrastruktur, die Trennung von gemeinsam genutzten Vermögenswerten, die Übertragung von Daten und die Einhaltung von Sicherheitsbedenken.

Ein umfassendes Verständnis der Unternehmens-IT ist entscheidend, um eine effektive Carve-out-Strategie zu entwickeln und sicherzustellen, dass die IT-Trennung rechtlich und technisch auf sicheren Füßen steht.